Litchfield NP - Darwin - Mary River Park
12. 10. 2013


Wir wurden beide um 6.20 h wach und machten gleich einen kleinen Spaziergang. Ich musste allerdings erst mal etwas gegen meinen Husten unternehmen, da ich sonst alle Tiere verscheucht hätte. Daher ging ich etwas später los. Auch heute Morgen waren wieder viele Vögel zu sehen, sowie einige Wallabys. Zwei Bienenfresser flogen immer wieder auf den Boden, schnappten irgendein Insekt und flogen zurück auf einen Zweig. Dabei fütterte einer mehrfach den anderen. Auch einen männlichen Mistletoebird konnten wir sehen.

Danach gab's wie immer Frühstück. Nach dem Duschen fingen wir an alles einzupacken. Um 10.15 h waren wir startbereit. Nach 10 min erreichten wir die Wangi Falls, einen Wasserfall der einen steilen Felshang hinabstürzt in einen kleinen See, in dem man normalerweise schwimmen kann. Heute war die Möglichkeit sehr zur Enttäuschung von etlichen Besuchern gesperrt mit dem Hinweis: "no swimming, crocodile sighting". Gesehen haben wir allerdings keins.

Also fuhren wir bald weiter Richtung Batchelor, einem kleinen Ort am Rand des Litchfield NP. Auf dem Weg dorthin gegen 11.30 h sahen wir beide plötzlich vor uns in einem überhängenden Ast eine schwarze Silhouette auftauchen. Wir stoppten sofort und unsere Vermutung bestätigte sich. Es war ein Red-Tailed Black Cockatoo. Als wir ausstiegen um ein Foto zu machen, sahen wir noch 3-4 weitere. Sie blieben allerdings nicht lange sitzen, sondern flogen krächzend davon. Des weiteren sahen wir noch einen Eisvogel (Forest Kingfisher). Kurz vor 12.00 h in Batchelor angekommen. kauften wir im dortigen General Store ein paar Lebensmittel ein und fuhren weiter. Es war schon wieder sehr heiß, so um die 35-36°. Nach kurzer Zeit erreichten wir den Stuart Highway, dem wir um den Kakadu Nationalpark zu erreichen, ein Stück Richtung Norden folgen mussten. Um 13.00 h wollte ich an einer Tankstelle kurz vor der Abbiegung zum Kakadu Nationalpark volltanken, doch so sehr ich mich auch mühte, ich konnte den Tankverschluss nicht öffnen. Auch zwei herbeigerufene Mechaniker probierten die verschieden Schlüssel meines Schlüsselsets aus, ohne Erfolg. Was tun? Darwin und die APOLLO-Autovermietung ist 40 km entfernt. Da wir uns keinen besseren Rat wussten, fuhren wir die Strecke zurück. Dort angekommen fragte der freundliche Mitarbeiter, ob wir auch den Zündschlüssel versucht hätten… Ich frage mich heute noch, wieso ich nicht auch auf diese Möglichkeit gekommen war, muss wohl an der Hitze gelegen haben. Tomoko meinte, dass wohl der Himmel ihr geholfen habe, da sie noch mal gerne im Organic Supermarkt eingekauft hätte, aber diesen Umweg nicht unbedingt machen wollte. Das konnten wir jetzt natürlich ohne Probleme. Obwohl der Supermarkt samstags nur bis 15.00 h geöffnet hatte, schafften wir es noch rechtzeitig. Anschließend tankte ich an der nächsten Tankstelle das Auto voll, auch noch die beiden Reservekanister. Nun aber los. Nach 20 min erreichten wir den Arnhem Highway, der zum Kakadu NP führt. Auf dem Weg dorthin passierten wir den Fogg Dam , den wir um 15.45 h erreichten. Der Fogg Dam wurde in den fünfziger Jahren im Rahmen eines Stauprojektes gebaut. Geplant war, riesige Flächen für künftige Reisfelder zu bewässern, aber aus dem Reisanbau im Norden Australiens wurde nichts und aus dem Gebiet wurde in der Folge ein fast sechzehn Quadratkilometer umfassendes Naturschutzgebiet, ein Paradies vor allem für Wasservögel.

Wir konnten sehen u.a.: Intermediate Egret, Comb-crested Jacana, Rainbow Bee-eater, Radjah Shelduck, Green Pygmy-goose, Jabiru und Brolga.

Tomoko machte die Hitze sehr zu schaffen, sie litt unter einer starken Migräne. Nur die zahlreich zu sehenden Vögel konnten sie einigermaßen bei Laune halten, sie wünschte sogar eine zweite Fahrt über den Damm.

Im Wald vor dem Damm hat man auch erhöhte Chancen den Rainbow Pitta anzutreffen, den wir schon in Howard Springs gesehen hatten. Auf einen Spaziergang durch den dichten Wald verzichteten wir allerdings wegen der großen Hitze und fuhren weiter nach Osten. Das Licht war inzwischen ideal zum Fotografieren. Unterwegs tauchten rechts und links zahlreiche Termitenhügel im warmen Licht der Spätnachmittagssonne auf. Kurz vor 18.00 h erreichten wir den Mary River Park, einen Campingplatz wunderschön am gleichnamigen Fluss gelegen. Auf dem Weg von der Rezeption bis zu unserem Stellplatz begegneten uns zahlreiche Wallabys.

Tomoko zählte mehr als zwanzig, die alle uns sehr aufmerksam musterten. An unserem Stellplatz angekommen, machte ich unser Auto wohnfähig, während Tomoko mit der Zubereitung des Abendessens begann. Es gab heute chinesischen Bratreis mit Gemüse, Tofu und Ei. Da Tomoko den Reis schon gestern gekocht hatte, dauerte es nicht lange, bis ein wohlschmeckendes Essen auf dem Tisch stand. Während des Kochens ging ich die wenigen Schritte bis zum Fluss um den prächtigen Sonnenuntergang besser beobachten zu können. Allerdings passte ich dabei auf, wie vorgeschrieben nicht näher als 5 m ans Wasser heranzugehen wegen der zahlreichen Krokodile. Unterdessen zog ein schier endloser Strom von Fledermäusen, höchstwahrscheinlich Fliegende Füchse (Flying Fox) in die gleiche Richtung am Abendhimmel dahin. Es waren Hunderte, wenn nicht Tausende…

Nach dem Essen spülten wir gemeinsam. Ich schrieb noch Tagebuch, Tomoko sortierte Fotos. Da wir von der Hitze sehr müde waren, blieben wir nicht mehr lange auf. Wir beschlossen aber noch, länger als eine Nacht hierzubleiben, da uns der Platz sehr gut gefiel.


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